Ost-Blogg, Die Zweite: St. Petersburg - Sofia

...auch von mir noch ein paar Worte zur Stadt: Ich bin sehr positiv überrascht. Vielleicht sehen wir auch nur die hübschen Ecken mit hohem Standard, aber das Stadtbild ist geprägt von schönen alten Gebäuden, unglaublich vielen hübschen Menschen und natürlich dem Fluss, der gerade Hochwasser trägt.

So ganz scheint auch mein Journalisten-Auge noch nicht abgestellt. Angesichts des Wetters rund ums Parlament (auch auf den Bildern zu sehen, die Bilder mit der Donau und diesem westminsterähnlchen, länglichen Gebäude) sind mir bzw. uns sofort schlimme Fernsehkommentatorenformulierungen eingefallen. "Obwohl momentan der rechte statt der linke Flügel des Parlaments renoviert wird, ziehem über dem gesamten hohen Haus dunkle Wolken auf. Das Wasser steht der sozalistischen Regierung unter Präsident Gyurscani bis zum Hals. Ob auch für ihn die Sonne wieder durchbrechen wird, werden die nächsten Tage zeigen." Komisch, dass sich die Reporterteams nicht die gegenseitig auf die Füße getreten sind, das wäre doch 1-a-Material...

Heute abend geht es spontan in die Ungarische Staatsoper. Eigentlich wollten wir für gestern (Nabucco) Tickets, aber die Vorstellung war genau wie die morgige Traviata ausverkauft. Bleibt uns also jetzt "Bank Ban" (Zu deutsch sowas wie: "Der Freiherr Bank"), eine der beliebtesten ungarischen Opern aller Zeiten. Geschrieben von Ferenc Erkel, seines Zeichens auch Autor der Nationalhymne. Es geht um Königin Gertrude im Ungarn des Jahres 1213 und am Ende sind alle tot. Wir werden berichten.

Dann noch ein kleines Dönnekes zu unserem Hostel-Leiter hier. Der Mann klingt wie die ungarisch-maskuline Version von Gianna Nanini und warnt uns vor allerlei Neppern. Z. B. sollten wir uns dringend davor hüten, auf der Haupteinkaufsstraße mit Frauen Blickkontakt aufzunehmen, da diese uns sonst in Restaurants schleppen, in denen wir 1000 Euro bezahlen müssen.
Ich wünschte, eine Frau hätte mit mir Augenkontakt aufgenommen. Bisher: 0...

:-) Liebe Grüße, Christian